„You are crazy! – Ihr seid doch verrückt!“ Diesen Spruch bekommen Winzer an der Mosel häufiger zu hören, wenn sie Besucher aus London, Oslo oder Berlin mit in ihre Weinberge nehmen. Der Blick auf die stei-len Hänge, wo sich Weinreben mit ihren Wurzeln in den steinigen Untergrund krallen, sorgt bei vielen Gästen für Erstaunen – und Schwindelgefühl.
Vielleicht sind die Moselwinzer wirklich etwas verrückt, dass sie sich die harte Arbeit in den Steillagen-Weinbergen antun. Verrückt sind sie auf jeden Fall nach der Qualität, nach der Einzigartigkeit der Weine, die unter diesen extremen Bedingungen entstehen. Das Ergebnis ist schmeckbar, denn wer einmal die Rieslingweine von den Schieferböden dieses Riesling-Canyons probiert hat, dem prägt sich der besondere Charakter ein. Riesling wächst in vielen Weinregionen der Welt, aber der Stil der Weine von Mosel, Saar und Ruwer ist einzigartig: mineralisch, elegant, mit Aromen von Kräutern und Früchten bei relativ niedrigem Alkoholgehalt. Kein Wunder, dass die Weine von den steilen Hängen für viele Weinfreunde in aller Welt die „benchmark“ für Weißwein sind. Wie schon vor mehr als 100 Jahren wird Riesling von der Mosel auch heute in den besten Restaurants von Berlin bis Las Vegas, von Hamburg bis Hongkong serviert.
Das gilt nicht nur für die international begehrten frucht- und edelsüßen Weine, die zu den teuersten Weinen der Welt zählen. Höchstbewertungen von Weinkritikern und Rekordpreise erreichen auch die trockenen Spitzengewächse aus den Mosel-Steillagen. Große Gewächse und andere trockene Rieslinge von Mosel, Saar und Ruwer erhalten regelmäßig aufgrund ihrer Finesse, Mineralität und großen Lagerfähigkeit Spitzenbewertungen von den führenden Weinmagazinen. Robert Parkers Wine Advocate vergab in den vergangenen Jahren für trockene Rieslingweine aus der legendären Lage Bernkasteler Doctor jeweils die Höchstnote von 100 Punkten. Keine deutsche Weinregion hat so viele Weine mit 100 Parker-Punkten zu bieten wie die Mosel.
Die spektakuläre Weinlandschaft bietet mehr als hervorragende Weine. Die Flusstäler mit den steilen Hängen und Felsen, dem Wechsel von Wein und Wald sind ein riesiges Freilicht-Fitness-Studio. Klettersteige laden ein, die steilsten Weinberge Europas zu entdecken. Auch Mountainbike-Fans kommen hier auf ihre Kosten. Mosel und Saar sind schöne Reviere für Touren mit Kanu oder Kajak. Entlang der Flüsse verbindet ein gutes Radwegenetz die Winzerorte, und von den steilen Hängen starten Paraglider zum lautlosen Flug über Weinberge, Burgen, Römerbauten und historische Winzerorte, während Wanderer auf dem Premium-Fernwanderweg „Moselsteig“ von französischer Grenze bis zum Deutschen Eck ständig neue Aussichten genießen.
In den Weinorten an Mosel, Saar und Ruwer öffnen täglich Winzerhöfe und Weingüter ihre Keller und Vinotheken. Urlauber und Weinfreunde haben Gelegenheit, die Rebsorten und Weinstile der Region zwanglos kennenlernen: vom unkomplizierten Elbling und fruchtigen Rivaner über süffige Weiß- und Grauburgunder
bis zum Riesling in allen Geschmacksrichtungen. Über 90 Prozent der Produktion sind Weißweine. Rosé und Rotwein sowie Winzersekt und Crémant gehören bei den meisten Weingütern ebenfalls zum Sortiment.
Die vielfältige Gastronomie im Moseltal bietet das ganze Jahr die Möglichkeit, die Weine als Speisenbegleiter zu genießen. Viele Winzer betreiben eigene Restaurants, von der traditionellen Gutsschänke mit regionaler Küche bis hin zu Gourmet-Restaurants mit Michelin-Sternen. Wie die Tourismusstudie „Destination Brand“ belegte, ist die Mosel unter den deutschen Weinregionen das kulinarische Reiseziel Nummer eins. Die Mosel-Region ist Heimat für acht mit Michelin-Sternen ausgezeichnete Lokale, darunter zwei Häuser mit drei Sternen. Mosel-Riesling verbindet sich hier mit Leckereien aus der Küche zu unvergesslichen Genusserlebnissen.
Kostenlose Informationen: Moselwein e.V.
D-54295 Trier, Telefon: 06 51 / 71 02 80
E-Mail: info@weinland-mosel.de
www.weinland-mosel.de, www.visitmosel.de