Tradition und Moderne,genussvoll vereint
Lottstetten-Nack am Hochrhein: So, als sei es ein wenig der Zeit entflohen, liegt das kleine Örtchen auf einer Landzunge, die in Schweizer Territorium ragt, Schaffhausen und der Rheinfall sind gerade einmal 20 Minuten entfernt. Hier ist die Heimat von Gerd Saremba, Koch und Gastgeber im „Gasthof zum Kranz“. Wo das kulinarische Erlebnis zu den Grundfesten der Genuss-Region gehört, ist auch der Herdkünstler, der die gastliche Adresse in achter Generation führt, eng mit dem traditionellen Kochhandwerk verbunden. Tatkräftig unterstützt wird er von Partnerin Manuela Fritz, die hinter den Kulissen die Fäden zieht. Trotz aller Bodenständigkeit experimentiert Gerd Saremba gerne, hält Augen und Ohren offen und hat mit kreativem Kopf und sicherer Hand seinen eigenen, spannenden Kochstil entwickelt. Befragt danach, muss er nicht lange überlegen: „Ich kombiniere gern heimische Produkte und internationale Spezialitäten und schaue über den Tellerrand. Im Vordergrund steht die Qualität der Lebensmittel. Sie müssen hochwertig sein, dann werden sie mit Liebe verarbeitet.“ Wie so viele seiner Zunft hat Gerd Saremba sein kochkünstlerisches Repertoire auf Stationen im In- und Ausland erweitert.
Hat man im Restaurant Platz genommen, macht die Lektüre der Speisekarte Lust auf Lammrücken auf orientalischen Kicher-erbsen, Hummus, Koriander und Pfefferminze oder Kalbssteak auf Morcheln, Totentrompeten und Zuckerschoten an Cognac-Pilzrahmsoße mit hausgemachten Spätzli. Um am Gaumen keine Langeweile aufkommen zu lassen, grüßt ein gebratenes Filet vom Loup de Mer aus Neptuns Reich, dazu Venusmuscheln auf Sellerie-Zitronen-Stampf, Petersilien-Pesto und Meeresspargel. Fest angekreuzt im Kalender haben sich Kenner der Genuss-Location, wenn von Ende September bis Anfang Januar feinste Wildspezialitäten ihren Weg auf den Teller finden. Ein Genuss: der im alten Kachelofen geräucherte Wildschweinschinken. Schön auch, dass Gerd Saremba seit jeher den Kontakt zu den einheimischen Jägern pflegt.
Adäquat umschmeichelt werden die kulinarischen Schwelgerein von feinen Weinen – offeriert wird unter anderem der Spätburgunder „Nacker Steinler“ vom eigenen Weinberg. Gekeltert wird er beim Winzerfreund Berthold Clauß gleich nebenan. Gerd Saremba zeigt sich zweifellos als Weinkenner und weiß kenntnisreich immer die passenden heimischen und internationalen Tropfen von der mit rund 200 Positionen gut sortierten Weinkarte zu empfehlen.