Schweiz Tourismus ist die nationale Tourismus-Marketingorganisation der Schweiz. A-la-Carte Redakteurin Gabriele Isringhausen im Gespräch mit Jörg Peter Krebs, Direktor Deutschland, Zentraleuropa und Mittlerer Osten für Schweiz Tourismus über Tradition und Innovation.

Herr Krebs, mit der Schweiz verbinden die Menschen hohe Berge, hohe Preise, eine wunderschöne Landschaft und Heidi. Wie würden Sie Ihre Heimat – Sie sind ja gebürtiger Berner – mit wenigen Worten beschreiben?
Mit einem Wort: vielseitig! Wir haben Seen und Flüsse, Berge und Städte, Gletscher und Palmen. Es gibt vier offizielle Landessprachen mit eigenen Kulturen. Wir sind also ziemlich multikulti. Zudem halten wir mit einem Arm die Tradition fest, während wir gleichzeitig mit dem anderen Arm nach Innovation und Fortschritt greifen.
„Morgens in der Stadt frühstücken,
Nachmittags auf einem Berggipfel das Panorama bestaunen und Abends
eine Opernvorstellung besuchen.“
Deutschland war lange Zeit der wichtigste Auslandsmarkt für den Schweizer Tourismus. In den letzten Jahren waren die Zahlen diesbezüglich etwas rückläufig. Was hat sich geändert und wie kann die Schweiz in Deutschland wieder punkten?
Die Welt ist im übertragenen Sinne größer geworden. Vor 50 Jahren war Mallorca noch exotisch, vor 20 Jahren war es die Kreuzfahrt. Wenn Sie jetzt Urlaub machen wollen, steht Ihnen die ganze Welt offen – vorausgesetzt, Sie werden nicht durch eine Pandemie ausgebremst. Es gibt heute also viel mehr touristische Mitbewerber – und das spüren wir natürlich. Früher haben die deutschen Gäste ihren Haupturlaub bei uns verbracht, heute ist es eher der Zweit-, wenn nicht sogar der Dritturlaub.
Was sich aber über all die Jahrzehnte nicht geändert hat, ist der wichtigste Urlaubsgrund von Schweiz-Reisenden: unsere Natur. Der deutsche Gast schätzt die ursprüngliche Landschaft, die spektakuläre Bergwelt, die frische Alpenluft. Und hier sehe ich auch unsere große Chance. Zum Glück hat die Schweiz schon früh verstanden, dass wir mit der Natur sorgsam umgehen müssen. Wenn es um Nachhaltigkeit geht, müssen wir nicht krampfhaft Inhalt in Marketingkonzepte pressen. Nachhaltigkeit ist unsere DNA. Diesen Standortvorteil müssen wir in Zukunft vermehrt ausspielen.
Schauen wir nach vorn. Die Schweiz hat ihren Gästen zu jeder Jahreszeit unendlich viel zu bieten.
Was empfehlen Sie, sollte man sich unbedingt anschauen, welche Unternehmungen empfehlen Sie zum Beispiel für die Herbstmonate – Städtereisen, aktuelle Kulturveranstaltungen, Events, Sportveranstaltung?
Mein persönlicher Tipp: Besuchen Sie die Städte! Denn die großen Reiseströme sind noch nicht zurück, Sie haben also ausreichend Platz. Und dennoch steht Ihnen das gesamte Angebot offen: Museen von Weltformat, lokale Gastronomie der Spitzenklasse, historische Altstädte. Außerdem liegen die meisten Städte an großen Seen oder Flüssen, der nächste Ausflugsberg ist nie weit entfernt. Es ist kein Problem, morgens in der Stadt zu frühstücken, nachmittags auf einem Berggipfel das Panorama zu bestaunen und abends eine Vorstellung in der Oper zu besuchen.
Was gibt es kulinarisch bzw. im Hotel- und Gastronomie-Bereich Neues? Haben Sie für Feinschmecker einen besonderen Tipp?
Es wurde in den letzten Jahren zum Glück kräftig in die Schweizer Hotellerie investiert – in allen Niveaus. Als Beispiel möchte ich hier das neue Kempinski Palace in Engelberg erwähnen, das im High-End-Bereich angesiedelt ist. Am anderen Ende der Skala die Neueröffnungen der Jugendherbergen Rapperswil am Zürichsee und im Liechtensteinischen Schaan.
Im Bereich der Gastronomie gibt es eine spannende Neuheit: Sie können ab jetzt in über 80 teilnehmenden Restaurants den besten Tisch des Hauses reservieren!
Wenn es also ein bisschen exklusiver sein soll, dann schauen Sie auf www.MySwitzerland.com/rendez-vous vorbei.
Welche Rolle spielen Apps im Touristikbereich der Schweiz?
Apps gehören heutzutage zu einem umfassenden Serviceangebot dazu. Gäste können sich über unsere Apps zu verschiedensten Themen informieren: von den Schneehöhen in Wintersportgebieten bis hin zu Ausflugstipps für Familien.
Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus 2021/2022?
Dass wir den guten Spirit aufrecht halten können. Seit Beginn der Pandemie sind wir im Tourismus näher zusammengerückt, es hat unglaublich viel Solidarität gegeben. Dieses „better together“ möchte ich bewahren. Und natürlich hoffe ich auf möglichst viele deutsche Gäste. Kommen Sie uns besuchen, wir freuen uns auf Sie!
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