Rolls-Royce 103 EX.
Zum 100. Geburtstag von BMW präsentiert Rolls-Royce die Zukunftsvision seiner Ultra-Nobelkarosse für 2040. Die Concept-Studie 103EX ist zwar mit gewohnter Noblesse unterwegs, soll aber nach den Visionen der Designer elektrisch und autonom fahren. Statt Flügeltüren öffnen sich nicht nur nur die klassischen Selbstmödertüren sondern auch das Dach. Der individuellen Konfiguration des Fahrzeugs werden keine Grenzen mehr gesetzt.
Die momentane Hype um die Elektromobilität macht auch vor traditionellen Luxus-Autoschmieden nicht Halt, der heilige Gral der Zukunft sollen nun einmal Elektromotoren sein. So auch bei Rolls-Royce. War man bislang stolz darauf, dass das Maß aller Dinger ein V12 ist
gehen die britischen Konstrukteure wohl davon aus, dass es im Jahre 2040 keine Verbrennungsmotoren mehr gibt. Der 103EX fährt darum mit elektrischem Antrieb – und voll autonom. Den ersten Elektroantrieb in einem Rolls-Royce Phantom stellten die Briten 2011 mit dem Experimentalfahrzeug 102EX vor. Dieser wurde anstelle des V12-Motors von zwei an der Hinterachse sitzenden Elektromotoren mit jeweils knapp 200 PS angetrieben. Über Details des Antriebs im jetzt neu gezeigten 103EX gibt es noch kein Hinweise, Vorausetzung ist nur, dass er selbstständig zur nächsten Ladestation fahren können soll. Welche Technik den Wagen genau antreibt, ist noch nicht entschieden – gut Ding will halt Weile haben. Als Basis für die Fahrwerkstechnik dient das aus dem BMW 7er bekannte System, welches die Fahrbahn vorausschauend scannt und das Fahrwerk darauf entsprechend einstellt, auf gut englisch heißt das „magic carpet ride“.
Der Rolls-Royce der Zukunft soll nach den Vorstellungen des Herstellers eine Schlüsselrolle im Leben der Kunden spielen. Dafür werden die Wagen so weit wie möglich individualisiert. Das geht bis zur Außenhaut, die der Kunde mitgestaltet und die dann, ganz wie in den Anfangszeiten des Automobilbaus, per Hand gebaut wird – back to the roots könnte man sagen. Die Proportionen des 103EX erinnern an die des aktuellen Phantom mit einer Länge von 5,9 Metern und einer Höhe von 1,6 Metern.
Die schmalen 28-Zoll-Räder sorgen für eine Höhe, die laut den Design-Chefs ein komfortables un dgeschmeidiges Ein- und Aussteigen ermöglicht. Das Aussteigen wird zudem durch ein klappbares Glasdach erleichtert, vor der Tür des Wagens wird dabei ein roter Teppich projiziert – Hollywood läßt grüßen. Die Spirit of Ecstasy wird in Zukunft aus Glas bestehen und wird illuminiert sein. Auch heute schon können Rolls-Royce-Kunden ihre Kühlerfiuar gegen Aufpreis aus durchsichtigem Polycarbonat bestellen, welches sich ebenfalls beleuchten lässt.
Die Spirit of Ecstasy der Zukunft ist aber nicht nur Kühlerfigur, sondern wacht als “virtuelle Assistentin” über die totale Vernetzung des Fahrzeugs, sie soll sowohl Chauffeurin sein und auch über die Termine der Insassen wachen. So einfach kann man sich also seine persönliche Assistentin einsparen.
Die Rolls-Royce-Kunden der Zukunft werden ihr Dasein wohl überwiegend auf Events verbringen. Den Weg dorthin genießen sie mit lang ausgestreckten Beinen auf einem Sofa vor sich hin chillend, wobei die edelsten Interieurs natürlich in kunsthandwerklicher Verarbeitung gefertigt werden, indonesisches Makassar-Ebenholz harmoniert unter anderem mit einem elfenbeinfarbenen Sofa mit einem Stoffmix aus Wolle und Seide. Das Info-Tainmeint-System wird mittels eines großen OLED-Screens angezeigt.
Da kein Platz mehr für einen Motor erforderlich ist, wird an seiner Stelle der riesige Kofferraum platziert. “Noblesse oblige” – und so reist der Rolls-Royce-Kunde der Zukunft natürlich mit eigens hergestelltem Gepäck, das mit einer Signatur der Firmengründer „CS Rolls“ für Charles Stewart Rolls und „FH Royce“ für Frederick Henry Royce gelabelt wird.
Durch seine freistehenden schmalen Riesen-Räder wirkt das Concept-Fahrzeug schon extrem futuristisch, die schmalen Laserlicht-Schlitze und der glühend leuchtende Grills erwecken Assoziationen an Agressivität.
Lesen Sie die komplette Story im neuen HIGH LIFE, Erscheinung Mitte November 2019