Neptuns Reich auf Sterneniveau
Hamburg ohne erstklassige Fischküche? Ebenso unvorstellbar wie die Stadt ohne den Michel und die Elbphilharmonie. Kenner der Gastro-Szene sind sich indes einig: Das mit einem Michelin-Stern gekrönte „Jellyfish“ im Schanzenviertel gehört seit Jahren zu einem der angesagtesten Fischrestaurants der Hansestadt. Was den kulinarischen Chartbreaker so erfolgreich macht, ist Fine Dining, ohne abgehoben zu sein. Ob Fang des Tages, Fjord-Forelle, Hummer oder Wels – aus Flüssen, Seen und Meer kommt in puncto Ästhetik und Geschmack Wohlschmeckendes auf den Teller.
Dass die hohe Qualität der Produkte für Küchenchef Stefan Fäth entscheidend ist, erstaunt nicht. Doch ganz wichtig ist für den Herdkünstler, „dass Nachhaltigkeit genauso wie die Verwendung von saisonalen und regionalen Lebensmitteln an oberster Stelle steht.“ Der erst 29 Jahre junge Küchenchef lichtet nicht zum ersten Mal seinen Anker in Hamburg, nach mehreren Stationen bei Deutschlands Kochelite, unter anderem auch in Hamburg und bei Dieter Müller an Bord der MS Europa als dessen rechte Hand. Den gebürtigen Spessarter, zog es jetzt aber endgültig in die Hafenstadt, wo er nun in den höheren Sphären der Kochkunst sein „Jellyfish“ gut auf Kurs hält.
Ihm zur Seite steht Restaurantleiter Patrick Ufer. Nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann in seiner Heimatstadt Schwäbisch Hall sammelte Patrick Ufer seine ersten Erfahrungen in der Sternegastronomie bei Hans-Harald Reber in Reber’s Pflug. Es folgten mehrere Verträge auf einem Kreuzfahrtschiff sowie Aufenthalte im Ausland. Zuletzt heuerte er als Restaurantleiter im Gourmetrestaurant Seven Seas bei Karlheinz Hauser auf dem Süllberg an. Für die kulinarischen Schwelgereien weiß Patrick Ufer immer den richtigen Wein von der Weinkarte mit rund 260 Positionen zu empfehlen. Passend zu den Schätzen aus Neptuns Reich liegt der Fokus im Rahmen des fein ausbalancierten Spiels von Frische, Säure, Schärfe und Süße auf Weißweinen mit Schwerpunkt Riesling aus allen bekannten deutschen Weinanbaugebieten. Aber auch Österreich, Frankreich, Italien und Spanien sind gut vertreten.
Wer die Abendkarte studiert, freut sich vielleicht über die Fjordforelle „Mosaik“ mit Wasabi, Hokkaido-Kürbis und Ingwer oder auf die Stör-„Königsberger Klopse“ mit La-Ratte-Kartoffeln und Rote Bete. Ebenfalls auf der Karte zu finden ist Iberico-aus-Salamanca-„Zweierlei“ mit Vadou-van, Ananas und Blumenkohl. Mittags verwöhnen schnelle und unkomplizierte Bistro-Gerichte mit Pfiff den fachkundigen Gaumen. Jellyfish by Stefan Fäth – ein Besuch, der ein baldiges Wiedersehen nahelegt.