Comeback einer kulinarischen Institution
Einer der preisgekrönten Sterneköche im Botanic Sanctuary Antwerp – Antwerpens erstem Fünf-Sterne-Superior-Hotel – ist Gert De Mangeleer. Dem gebürtigen Belgier aus Ostflandern gelang etwas, was noch keiner vor ihm für sich in Anspruch nehmen konnte, ein Novum in der hochkarätigen Kochszene – innerhalb von nur fünf Jahren wurde er mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet!
Aber erzählen wir die Geschichte von vorn. Nach einer Kochausbildung vervollständigte Gert De Mangeleer vier Jahre sein Können bei Sternekoch Danny Horseele in Zeebrugge, perfektionierte sein Wissen und lernte den Sommelier Joachim Boudens kennen. Aus der Begegnung wurde eine Freundschaft fürs Leben – privat und beruflich. Gemeinsam beschlossen die Männer, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. 2005 übernahmen sie in Brügge das Restaurant Hertog Jan. Knapp zweieinhalb Jahre später leuchtete der erste Michelin-Sterne über ihrem Genusstempel, 2010 folgte der zweite und 2012 der dritte Stern. Darüber hinaus wurde Gert De Mangeleer 2015 als „Bester europäischer Koch des Jahres“ gefeiert, die Freunde renovierten einen alten Bauernhof, entsannen neue Konzepte, gründen weitere Restaurants. „Aber irgendwann war der Akku leer. Wir hatten nahezu Tag und Nacht gearbeitet, brauchten eine Pause“, erzählt der Sternekoch. 2018 schließen die Freunde das Hertog Jan. Bis zum letzten Tag halten sie alle drei Michelin-Sterne. Die Gourmetwelt ist erschüttert und auch Gert De Mangeleer und Joachim Boudens müssen sich neu sortieren. „Ich war anfangs etwas verloren, fragte mich, als ich als Nächstes tun soll. Dann gründete ich die Hertog Jab Restaurant Group, gab jungen Köchen eine Chance, wir machten auf unserem Bauernhof Veranstaltungen, kümmerten uns um unsere Restaurants Bar Bulot und LESS Eatery“, fasst der vierfache Familienvater die letzten Jahre zusammen.
Dann kommt ein Angebot, dem die leidenschaftlichen Gastronomen nicht widerstehen können. Sie werden Teil des Botanic Sanctuary Antwerp, setzen ihre einzigartige Hertog-Jan-Geschichte fort. Im Sommer 2021 eröffnen sie in einem der historischen Klostergebäude ihr gleichnamiges Restaurant, stehen fortan wieder aktiv gemeinsam als Team in Küche und Restaurant.
Heute sagt der 46-Jährige: „Ich bin froh, einen Ort zu haben, an dem ich meiner Kreativität freien Lauf lassen kann.“ Joachim Boudens ergänzt: „Die Intimität des Raumes passt zu unserer Philosophie.“ Intim und puristisch, so präsentiert sich das Interieur: fünf blank gescheuerte Holztische, graue Betonwände, maximal 22 Gäste, ein Menü! So kann sich der Feinschmecker ganz auf die Kunst auf dem Teller konzentrieren, denn es ist ein kulinarisches Kunstwerk, das hier geboten wird, eine mindestens dreistündige Reise durch die Jahreszeiten mit den besten Weinen, die Joachim Boudens rund um den Globus finden kann. Ein unvergessliches Gesamterlebnis, zu dem der 42-Jährige kompetent, charmant und mit viel Know-how beiträgt. Er wurde bereits zweimal zum besten Sommelier Belgiens gewählt. Schon immer darf man die Küche von Gert De Mangeleer als etwas ganz Besonderes bezeichnen. Er verbindet seinen Fokus auf akribisch ausgesuchte Weltklasse-Produkte und seine Liebe zu asiatischen Kreationen mit einer filigran-rustikalen Gartenküche, denn der Meister liebt es, mit Gemüse, essbaren Blumen und Kräutern zu arbeiten.
All dies ist sein Markenzeichen, es ist das, was seine begeisterte „Fangemeinde“ schätzt. Das Talent des Belgiers zeigt sich in einem Gespür für Raffinesse, für Aromen, für besondere Kochtechniken. So verleiht er allen Speisen seinen ganz eigenen Stempel: „Ich lasse mich gern vom Wachstum der Pflanzen inspirieren.“ Schön, dass zum Restaurant Hertog Jan ein eigenes Gewächshaus, ein Kräutergarten und Bienenstöcke gehören und folgerichtig, dass das Restaurant bereits wieder mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde!