Regionales mit internationalem Flair
Wenn Gastro-Profis wie Milica und Matthias Scheiber ihren Visionen klare Konturen verleihen, kann nur etwas Unverwechselbares daraus entstehen. Da kommt es nicht von ungefähr, dass sich ihr im März 2015 im Frankfurter Westend eröffnetes Restaurant Gustav mit zwei Sternen in der Champions League der Kochkultur etabliert hat. Geprägt wird die kulinarische Performance des Hauses unverkennbar von Küchenchef Jochim Busch, im Gault& Millau 2016 als „Entdeckung des Jahres“ vorgestellt. Nachdem er sich bei Zwei-Sterne-Maestro Andreas Krolik den feinen Schliff für sein kochkünstlerisches Wirken geholt hat, pflegt der in Tübingen geborene Herdkünstler mittlerweile seine eigene, markante Handschrift. „Meine Inspiration gewinne ich daraus, Heimat kulinarisch neu zu erforschen“, betont der Chef de Cuisine.
Die Natur vor der Haustür mit Kulturlandschaften, wie Rhön und Rheingau, Odenwald und Wetterau, steuert vieles bei. Buschs Blick geht aber auch in die überraschend vielen Felder und Gärten innerhalb der Stadtgrenzen. Der Reigen der hochwertigen saisonalen und zumeist regionalen Produkte spiegelt sich in der Speisekarte wider. Kurz gebeizte Seeforelle und mild geräucherter Saiblingsrogen mit Zwergquittenvinaigrette, Wassermelonenrettich und Meerrettichöl oder confiertes Entenherz und Kohlgewächse, Holunder, Zwiebel und Senfsaat sind Auszüge aus einem mehrgängigen Winter-Menü. Obwohl sich die Augen nur ungern von den Darbietungen auf dem Teller lösen, lohnt natürlich ein Blick auf das umgebende Ambiente. Vom Bauhaus inspirierte Farben und Formen in Kombination mit unkonventionellen Objekten junger Frankfurter Künstler untermalen die Leichtigkeit des Genießens.