Kunst und Kulinarik in der Hauptrolle
Standardisierte Unterkünfte gibt es viele. Wie wohltuend, dass im schönen Salzburg mit dem Arthotel Blaue Gans in der Getreidegasse ein Kleinod der Hotellerie zur Blüte kam, in dem Historie und Gegenwart eine spannende Symbiose eingehen. Hinter den Mauern des ältesten Gasthauses Salzburgs hat Eigentümer Andreas Gfrerer ein urbanes Hideaway geschaffen, das sich allein schon durch sein spannendes „Innenleben“ von gängigen Herbergen unterscheidet. Die Ambiancen bilden den stilvollen Rahmen für mehr als 120 Kunstwerke zeitgenössischer Maler, Fotografen, Bildhauer oder Medienkünstler. Hier findet man Räume mit individuellem Charme,
die entdeckt werden wollen.
Überall spielen Exponate moderner Kunst – von Konrad Adam bis Franz West – ihre ästhetische Wirkung aus. 35 individuell ausgestattete Zimmer und Suiten punkten durch Farbgebung und Lichtführung und vermitteln ein Gefühl von Frische und Leichtigkeit. Im Vordergrund steht Handwerkskunst: solide Tischlerarbeit, gegossene Betonfliesen, Kastenfenster und sorgfältig verlegte Steinböden. Akzente setzen Möbel von Moroso, MDF Italia und Armaturen von Zucchetti und Dornbracht. Licht in die Interieurs bringen außerdem Artemide, Flos und Foscarini. Unter den sechs verschiedenen Zimmerkategorien verschiedener Farbtöne findet jeder sein Lieblingszimmer.
Wo man sich schon 1350 zum Genießen traf, verteidigt heute das Restaurant Blaue Gans in den historischen Mauern seinen guten Ruf als gastronomische Institution in Salzburg. Die Gerichte folgen den Spuren der Geschichte, als Salzburg seinen Bezug zu Venedig pflegte. Da kommt es nicht von ungefähr, dass die einfache und ehrliche Küche unter Regie von Michael Schreiber die Produkte der Hohen Tauern mit der Leichtigkeit des Südens verbindet, was sie ziemlich salzburgerisch macht. Nur wenige und hochwertige Produkte werden mit sicherer Hand und kreativem Kopf auf dem Teller von dem Genuss-Profi zu Gaumen-Events komponiert.
Als entspannter Ort zeigt sich die Brasserie des Hauses – unkomplizierte Stimmung, coole Drinks und jazzige Musik. Neben der Speisenauswahl des Restaurants werden Kleinigkeiten und Fingerfood serviert. Sehr schön auch der Gastgarten im Sommer als mediterran anmutende Oase mit Olivenbäumen, Feigen, Orangen und Oleander. Wein ist natürlich ein Thema, man trinkt hier gerne, was die heimischen Winzer in den Keller liefern. Das Weinarchiv, ein ehemaliger Jazzkeller mit jahrhundertalten Gewölben, bietet den perfekten Rahmen dafür.