Im Reich von „Grill Royal“
Das Nobellokal Grill Royal ist in Berlin längst eine gastronomische Institution. Jetzt hat der Promi-Hotspot auch einen Ableger an der Hamburger Binnenalster in den Räumlichkeiten eines denkmalgeschützten Kontorhauses an den Start gebracht. Kein Geringerer als Winzer und Sternegastronom Fritz Keller hat zusammen mit Stephan Landwehr sowie Frederik Schade als Geschäftsführer der Location klare Konturen verliehen.
Wirklich schön die schlichte Sandsteinfassade mit bodentiefen Fenstern, hinter der sich auf drei Ebenen das gekonnt ins Szene gesetzte Ambiente im Mid-Century-Style entfaltet. Geölte Eichenholzvertäfelung, raumgreifende Muranoglas-Leuchter und Säulen mit handgearbeiteten Rauchspiegeln verleugnen ihre Raumwirkung keinesfalls. Dazu streuen auf den Raumtrennern zwischen den Tischgruppen Ikora-Lampen von WMF ihr sanftes, warmes Licht. Ständig entdeckt das Augen Neues, erfreut sich an der Liebe zum Detail und dem stilsicheren Gespür für Atmosphäre. Wie es sich für eine Location am Puls der Zeit gehört, schmücken sich die Wände mit zeitgenössischer Kunst, darunter Daniel Richter oder Angela Mewes, die eine der großzügigen Wandflächen mit einer Wandinstallation gestaltet hat. Ebenso visuell einladend zeigen sich die gepolsterten Bänke und Sessel sowie die sieben Meter lange, bestuhlte Bar, über der eine Rakete der Künstlerin Cosima von Bonin schwebt. Direkt vor der offenen Showküche hat der „Captain’s Table“ seinen Platz gefunden.
Hat man einmal Platz genommen, darf man sich ganz entspannt zurücklehnen und sich vom kochkünstlerischen Know- how des Hauses überzeugen lassen. Die kulinarische Fantasie von Küchendirektor Oliver Pfahler mündet im dreigängigen Chefs’-Choice-Überraschungsmenü. Die Lektüre der Speisekarte macht Lust auf bewährte Klassiker wie Entrecote, Rinderfilet oder Hummer und Rotgarnelen. Ebenso finden sich vegetarische und vegane Gerichte wie Grillgemüse, im Pergament gegart, mit Estragon-Crème und Chimichurri sowie saisonale Spezialitäten auf der Karte. Die hochwertigen Zutaten werden vorranging lokal und regional bezogen, wie der Helgoländer Hummer, das Deichrind aus Mecklenburg-Vorpommern und Gemüse vom Haidehof im Westen Hamburgs.
Die von Fritz und Friedrich Keller zusammengestellte Weinkarte gleicht einer Exkursion durch die großen Adressen Europas. Gelistet sind Paradewinzer ebenso wie auch junge Winzer mit biodynamischen Ansätzen und reife Weine aus Kellers Privatbestand. Die Bar lädt zu Getränken und einer kleinen Karte ein, sei es auf ein Glas Champagner zu einem Teller Austern, einem frisch gezapften Bier oder Klassikern wie Negroni mit italienischem Bitterlikör Tuvè.