Eine Berliner Institution
Es gibt ein Restaurant, das untrennbar mit der Berliner Gastronomie verbunden ist: Bereits seit 1895 ist das Restaurant Borchardt eine Instanz der Berliner Küche. Schon damals wurden im Borchardt unter anderem Pomeranzen aus dem Himalaya, Erdbeeren aus Algier und frische Austern angeboten. Straußeneier, Wild und Obst kamen von Adelsfamilien aus Preußen. Royals liebten das Borchardt ebenso wie Banker, Industrielle und Weltreisende. Bismarck war Stammkunde und Freiherr Friedrich von Holstein erfand hier das Schnitzel à la Holstein. Auch heute hat das Restaurant bei Künstlern, Schauspielern, Musikern und Poli-tikern nichts von seiner magnetischen Strahlkraft eingebüßt. Es gibt wohl kaum jemand von Rang und Namen, der hier noch nicht zu Gast war, und natürlich hat Barack Obama ebenso zwischen den Marmorsäulen gesessen wie Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ein Ort, an dem Berlin kosmopolitisch, offen und kreativ wirkt. Nun, es ist wohl diese Mischung aus Ambiente und Atmosphäre, diese Geräuschkulisse aus fröhlichem Lachen und Tellergeklapper sowie die eilig dahinhuschenden Kellner, welche die Gäste – auch die weniger bis unbekannten Zeit-genossen – begeistert. „Wir sind keine Bühne, wir sind für jeden offen“, betont Gastgeber Roland Mary.
Kulinarisch wagt das Spitzenlokal den Spagat zwischen deutscher und französischer Küche, die eindrucksvoll mit der geschmackvollen Einrichtung harmoniert. Anhänger der Borchardt’schen Küche wissen natürlich um die Geschmacksgüte des berühmten Wiener Schnitzels mit lauwarmem Kartoffelsalat, das es wohl nirgendwo besser in der Hauptstadt gibt. Erst-klassig die Produktqualität, die sich bei allen Lebensmitteln zeigt. Der Heilbutt in Oliven-Kräutern mit Kartoffel-Bottarga-Püree und Orangen-Fenchel oder das Chateaubriand mit kleinen Kartoffeln und Blattspinat setzen zu Recht auf die Qualität der erstklassigen Ausgangsprodukte. Anhänger vegetarischer Gerichte kommen bei einer geschmorten Süßkartoffel mit Quinoa und angebratenen Avocados auf ihre Kosten. Erst komplett werden die kulinarischen Schwelgereien mit edlen Tropfen, vorzugsweise aus Italien und Frankreich.