Auf dem Gourmet-Olymp in Hamburg
Man sitzt in trendig-schickem Ambiente an einem langen geschwungenen Tisch, an dem bis zu 20 Personen Platz finden, Privatsphäre ist einem aber dennoch gewiss.“ So beschrieben die Inspektoren des Guide Michelin die innovative Restaurant-Gestaltung von Kevin Fehlings Gourmet-Tempel in Hamburg, der in absoluter Rekordzeit mit drei Sternen ausgezeichnet wurde. Fehling ist ein Kosmopolit mit Heimatliebe, geerdeter Familienvater und erfolgreicher Gastgeber, ein absoluter Shootingstar im kulinarischen Luxussegment. Seine Erfolgsstory ist absolut außergewöhnlich, sie startete im niedersächsischen Delmenhorst.
Schon beim Betreten des „The Table“ wird die Bedeutung des Restaurantnamens klar – es gibt nur einen einzigen geschwungenen Tisch aus dunklem Kirschbaumholz! Um ihn gruppieren sich variable Sitzmöglichkeiten, geben den Blick in die offene Küche frei und bieten ganz nach Wunsch Kommunikation oder Privatsphäre. Ein Novum in der deutschen Gastro-Szene, ein Raumkonzept, das man sonst nur aus New York oder Paris kennt. „Ich wollte ein weltoffenes Design und dabei doch eine Art Esszimmer-Atmosphäre. Der Gast soll sich wie zu Hause fühlen, das ist die eindeutige Message. Der Erfolg einer Location hängt ja von mehreren Faktoren ab. Das Interieur ist ebenso wichtig wie ein Lichtkonzept, das Soundsystem, die Haptik des Tisches, an dem die Gäste sitzen, die Mitarbeiter und natürlich das, was auf den Teller kommt“, sagt Kevin Fehling. Früh entscheidet sich der heute 46-Jährige für seinen Beruf und – so der Sternekoch in einem Interview: „Für mich war klar, dass ich einer der Besten werden will. Man muss Ziele haben, ehrgeizig und fleißig sein.“ Eine Philosophie, die den gebürtigen Delmenhorster bis heute begleitet.
Nach der Ausbildung in einem Hotel in seiner Heimatstadt zieht es Kevin Fehling hinaus in die Welt, so steht er u.a. bei Kochlegende Harald Wohlfahrt (drei Sterne) in Baiersbronn am Herd, bereist als Küchenchef der MS Europa die Kontinente und heuert 2005 im Restaurant „La Belle Epoque“ des Fünf-Sterne-Hauses Columbia Hotel Casino Travemünde an. Rasch macht er den extravaganten Badeort an der Ostsee zu einem Mekka für Gourmets. Bereits drei Jahre später verleihen ihm die Tester von Michelin den ersten Stern, 2011 folgt der zweite, 2013 der dritte. Seitdem zählt der charismatische Norddeutsche zur Champions League der europäischen Kochelite. 2015 wagt er den Schritt in die Selbstständigkeit, eröffnet im August sein Restaurant „The Table“, das noch im gleichen Jahr als „Restaurant des Jahres“ ausgezeichnet wurde und von Michelin mit drei Sternen geehrt wird. Kevin Fehlings Markenzeichen ist eine avantgardistische, präzise kombinierte Haute Cuisine aus klassischen Rezepten mit exotischen Zutaten und Aromen. Wie kaum ein anderer verbindet der Herdkünstler – selbst ein großer Liebhaber der japanischen Küche – Moderne und Tradition so sensationell gut zu einer perfekten Symbiose und inspiriert dabei seine Gäste immer wieder zu einer kulinarischen Reise rund um den Globus.
Sein aktuelles Menü „Das Tor zur Welt“ beginnt mit einer Kombination aus Macaron Labskaus, Taco Mexiko, Ei Carbonara mit Alba Trüffel und Bun Marokko. Dann begeistern Carpacchio und Tatar von der Jacobsmuschel mit pochierter Auster, Apfel und Dashi. Weiter geht der Reigen der Köstlichkeiten mit Aal japanischer Art „Unagi“ mit ungestopfter Gänseleber. Ein Fest für den Gaumen ist auch der Kabeljau mit „Aki“-Kaviar, Kressepüree und Champagnerschaum, gefolgt von Ceviche mit Senfeis und Roter Bete. Die kulinarische Weltreise setzt sich fort mit Crepinette von der Wachtel und konfierter Keule. Als Hauptgericht folgt seine Interpretation des Rinderfilets „Rossini“ mit gebratener Entenleber, Trüffel, Artischocke und Bearnaise. Den süßen Abschluss bildet „Guanaja“ Schokolade mit Banane, Kirsche und Haselnuss sowie das Petits- Fours-Trio Yuzu Porn Star, Snicker „Jamaica“ und Macaron-Bienenstich.
„Viele meiner Ideen entstehen auf Reisen. Es ist wie Notenschreiben. Andere Köche tragen Diktiergeräte bei sich, ich habe meine Zettel – und manchmal träume ich Rezepte“, so der sympathische Cuisinier. Natürlich gehören zu solch einem luxuriösen Menü ausgesuchte edle Weine. Auch für sie zeichnet im „The Table“ einer der Besten seines Metiers verantwortlich: Restaurantleiter und Maitre-Sommelier David Eitel!