Glanzlicht im Tessin
Ein Blick auf das Ristorante Da Enzo genügt und man gewinnt den Eindruck, am Eingang des wildromantischen Maggiatals im Weiler Ponte Brolla hat ein Set-Designer all das arrangiert, was man von einem Film mit dem Arbeitstitel „Magic Tessin“ erwartet. Als sei es der Zeit entflohen und eins geworden mit der großartigen Natur, wächst das elegante Tessiner Haus mit seinem traumhaften Garten einer Opernkulisse gleich in den Berghang hinein. Der lauschige Grotto-garten lockt die Gäste an unverwüstliche Steintische, wo unter den ausladenden Kronen der mächtigen Linden getafelt wird. Herrlich geht der Blick auf ein unendlich grünes Meer, auf filigranen Bambus und imposante Palmen ebenso wie auf die Rosenpracht im Sommer.
Genau die richtige Bühne für Familie Adreatta, die sich an diesem herrlichen Fleckchen Erde verwurzelt hat und der Location mit viel Charme ihren Stempel aufdrückt. Ein Treffpunkt für Feinschmecker und Lebenskünstler, eine Location, an der Kunst allgegenwärtig ist – in Form von Exponaten im eleganten Tessiner Restaurant und draußen im Garten in Gestalt von Skulpturen als Blickfang.
Jetzt im Frühling ist auch genau die richtige Zeit, um dem „Geheimnis“ des Erfolges dieses wundervollen Ristorantes nachzuspüren. Manche vermuten es in der Person von Gastgeber Sergio Andreatta, der die gastliche Adresse – mit den Eltern Enzo und Josy Andretta im Hintergrund – seit Jahren gut auf Kurs hält.
Für Kenner des Hauses ist natürlich die Kulinarik jederzeit eine Entdeckung wert. Dass man hier vortrefflich speisen kann, attestieren auch die Gourmet-Experten vom Gault&Millau der Küche des Hauses und zeichnen sie auch 2024 mit 16 Punkten aus. Mit sicherer Hand und kreativem Kopf liefert Andrea Cingari auf der Bühne des guten Geschmacks eine beeindruckende kochkünstlerische Performance ab. Die Natur vor der Haustür steuert vieles zu den Gaumenfreuden bei. Wichtig sind Andrea Cingari frische und hochwertige Zutaten, die er zu Hochköstlichem auf der Speisekarte veredelt.
Nicht umhin kommt man, dem Tagesmenü seine Aufmerksamkeit zu widmen, und natürlich sind auch die Menüs „Selvaggina“ und „Vegetariano“ eine kulinarische Entdeckung wert. Sehr schön auch die wechselnden Fisch-Köstlichkeiten, die Bärlauch-Gnocchi jetzt im Frühling, die geschmorten Kalbsbacken mit rotem Merlot, Artischocken und gelber Polenta oder das Schweizer Kalbskotelett – Gaumenfreuden auf höchstem Niveau. Die „goldenen“ und „roten“ Begleiter machen den Aufenthalt perfekt!