Kunst und Kulinarik vom Feinsten
Das Museum für angewandte Kunst (MAK) im Herzen von Wien besticht schon von außen durch seine prachtvolle Architektur. Darüber hinaus begeistert es mit einer einzigartigen Sammlung kostbaren Kunsthandwerks (Möbel, Glas, Porzellan, Silber und Textil) vom Mittelalter bis in die Gegenwart, wechselnden Ausstellungen wie „Muster der Moderne – Meisen-Kimonos“ (12.3. – 24.8.2025) sowie mit einem grandiosen Restaurant – dem Salonplafond!
Nach einem Komplettumbau erstrahlt der wunderschöne Speisesaal, benannt nach dem beeindruckenden, historischen Kassettendeckenhimmel („Plafond“ ist österreichisch für Raumdecke), jetzt in neuem Glanz und passt auch optisch perfekt zum MAK. Sessel von Oswald Haerdtl und Ernst Schwadron, Lampen von Kalmar, Stoffe von Josef Frank und Geschirr aus Kopenhagen lassen Designerherzen höherschlagen. Verantwortlich für das beeindruckende Interieur, das eine gelungene Symbiose aus Tradition und Moderne widerspiegelt, ist der renommierte Architekt Michael Embacher.
Der Hauptakteur im Salonplafond aber ist die Kulinarik. Die Küche bietet ein Gesamtkonzept vom Frühstück über unkomplizierte Snacks bis hin zu Wiener Klassikern am Tag. Abends läuft die Küchenbrigade unter der Leitung von Küchenchef Alexander Kantner zur Höchstform auf. Sie überzeugt Feinschmecker mit modernen österreichischen Speisen in ungewohnten Kombinationen, arbeitet mit exotischen Gewürzen und wagt den berühmten Blick über den Tellerrand. Ganz besonders wichtig sind Geschäftsführer Peter Eichberger und seinem Küchenchef Nachhaltigkeit und beste, regionale Bioprodukte. Es werden sogar zwei Hektar fruchtbares Ackerland vor den Toren Wiens selbst bewirtschaftet. Dort wird der eigene Bioweizen angebaut, auf den biologisch bewirtschafteten Feldern grasen eigene Angus-Rinder. Wein wird von biodynamisch arbeitenden Wiener Winzern bezogen, der Energie- und Wärmebedarf aus zu 100 Prozent erneuerbaren Ressourcen gedeckt. Werfen wir nun einen Blick auf die abendliche Speisekarte, die auch Vegetarier/Veganer berücksichtigt. Sie genießen u.a. geschmorte, in Sauerteig gebratene Biokräuterseitlinge oder eine Süßkartoffel-Ziegenkäse-Tarte mit Kürbiskernen. Fleisch- und Fischliebhaber wählen zum Auftakt vielleicht Tatar vom österreichischen Simmentaler Biorind oder Zweierlei vom Seesaibling von Gut Dornau (Marktgemeinde Niederösterreich). Ein kulinarisches Highlight ist die Bouillabaisse von heimischen Süßfischen in Paradeisersud mit Parmesan. Dazu wird Kaviar-Rouille und hausgemachtes Biobaguette gereicht. Besser könnte die berühmte Fischsuppe wohl selbst in Frankreich nicht munden. Köstlich auch die Brust und Haxe von der Bioente. Sie wird von Birne, Kalettes (wilder Rosenkohl), Sellerie und Haselnuss begleitet. Zum süßen Abschluss lässt man sich gern verführen, zum Beispiel von einer Mousse au Chocolat mit Feige und Pistazie.