L’Essenza
Der Wunsch, die außergewöhnliche Qualität des Weinguts zu vervollkommnen, prägt seit Beginn die Ornellaia-Philosophie. Ornellaia ist eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc sowie Petit Verdot und der authentische Ausdruck eines einzigartigen Terroirs, das im Einklang mit der Natur entwickelt wurde.
Axel Heinz, Direktor und Weinmacher von Ornellaia beschreibt den Charakter der Lese 2014 als „Die Essenz”. „Wenn man vor einem schwierigen Jahrgang steht und versuchen möchte, einen großen Wein zu schaffen, geht es einzig und allein darum, die Essenz hervorzuholen. Der Jahrgang 2014 war eine angenehme, unerwartete Überraschung: Trotz der heftigen Regenfälle und niedrigen Temperaturen während der Reifephase war das Klima in den Monaten September und Oktober ideal, um die Trauben spät ausreifen zu lassen und ihnen somit ein Maximum an Lebhaftigkeit und Frische zu verleihen. Folglich entschied man sich für eine äußerst sorgfältige, akkurate Lese, bei der nur die ganz gesunden und voll ausgereiften Beeren gepflückt wurden. Was an diesem Jahrgang besonders überrascht, ist die sehr hohe Tanninqualität am Gaumen: seidig, raffiniert, ohne Kanten. 2014 wird in der Toskana wegen seines äußerst ungewöhnlichen Sommers in Erinnerung bleiben. Der warme, regnerische Winter wurde von einem milden und trockenen Frühling abgelöst, gefolgt von einem typischen Juli und einem kalten, regnerischen August. Alles in allem ungünstige Umstände für die Reifung der Trauben. Im September und Oktober herrschten jedoch perfekte Temperaturen bei Sonnenschein und Trockenheit, also ideale Bedingungen zur Reifung der Trauben, besonders des Merlot. Dieses Klima bedeutete viel Arbeit im Weinberg, je nach Bodenzusammensetzung. Unsere Cabernet-Sauvignon- und Merlot-Trauben haben es beispielsweise gerne kühl. Je nachdem, welche Klimabedingungen gerade herr-schten, haben wir uns also unser Wissen über unser Terroir bestens zu Nutze gemacht. Ornellaia unterstreicht den fundamentalen Unterschied zwischen dem Terroir der Küste und der Zentraltoskana.“
Technisch gesehen, wird das Jahr 2014 als eines der speziellsten in der Geschichte Ornellaias in Erinnerung bleiben. Auf
eine normale Vegetationsentwicklung bis zum Ende des Monats Juli folgten schwierige Voraussetzungen für die Traubenreife bei gleichzeitig erhöhtem Krankheitsrisiko im Monat August. Eine gewissenhafte Entblätterung und Behandlungen während des ganzen Monats erlaubten es, die Trauben gesund zu halten und dann bis September und Oktober bei perfekten
Reifebedingungen voll ausreifen zu lassen. Die Trauben wurden wie immer von Hand in 15-kg-Kisten gelesen. In der Erntephase war die gewissenhafte Selektion der Trauben besonders wichtig, sowohl im Weinberg, wo die Lese an einigen Rebstöcken in drei Phasen unterteilt wurde, als auch auf dem Sortiertisch vor dem Entrappen, damit ausschließlich makellos gesunde und voll ausgereifte Weintrauben in die Wannen gelangten, um leicht angequetscht zu werden. 2014 war eine der längsten und spätesten Weinlesen in Ornellaia, in der die ersten Merlot-Trauben ab dem 6. September geerntet wurden, jedoch die Trauben der meisten alten Weinstöcke – einschließlich einiger Merlot-Trauben – erst im Oktober. Der Abschluss der Weinlese am 22. Oktober war der späteste seit Beginn der Geschichte Ornellaias.
Jede Rebsorte und jede Weinbergsparzelle wurden separat vinifiziert. Auf die zwei Wochen lange alkoholische Gärung in Stahltanks bei Temperaturen von 26 bis 30 °C folgte eine Maischestandzeit von insgesamt circa 10 bis 15 Tagen. Die malolaktische Gärung vollzog sich hauptsächlich in Eichenbarriques (70Prozent neue und 30 Prozent Zweitbelegung). Der Wein reifte circa 18 Monate in Barriques in den temperierten Kellern des Weingutes Ornellaia.